Johann Anton Heinrich Liebrecht

Der Urvater aus   Quedlinburg

(17361821)                                                     

Johann Anton Heinrich (I.) Liebrecht (Lieprecht) wurde am 24.1.1736 geboren und verstarb auf seinem Gut SUNDERN, nahe Gevelsberg in der Grafschaft Mark, am 31.Dezember 1820.

Am 3.5.1768 heiratete er die  Luise Bielefeld  und hatte mit ihr 9 Kinder

Die Kinder von Johann Anton Heinrich Liebrecht

Franz Karl August, geb. am Montag, 5.Juni 1769. Er starb schon als Kind, darum wurde der 1776 geborene Sohn wiederum Franz Karl August getauft.

Dietrich Heinrich Ludwig, geboren am Montag, 17. August 1772 in Sundern und verstorben am Dienstag, 17. Novenber 1857, er wurde 85 Jahre alt.

Als Geheimer Regierungsrath, Fabrik- und Gutsbesitzer lebte er in Arnsberg. Er war es auch, der in WICKEDE, mit und für seine Söhne, die  spätere  Firma Liebrecht & Comp.  mit gründete.

Dietrich Heinrich Ludwig  war zweimal verheiratet, zuerst (1811) mit Caroline Gerstein und dann (1821) mit Elise Vorster.

Friedrich Wilhelm I., geboren am Freitag, 17.Juni 1774 in Sundern, verstorben am Sonntag, 28.Nov.1858 in Ruhrort, er wurde 84 Jahre alt. Er war Guts- und  Bergwerksbesitzer und Gründer der Firma Friedrich Wilhelm Liebrecht, Ruhrort. Welches Gut er besessen haben soll, ist nicht überliefert. Mit 48 Jahren heiratete Friedrich Wilhelm (I.) Julie Daubenspek.

Franz Karl August, geboren am Freitag, 5. April 1776 in Sundern und verstorben am 20.März 1858, er wurde 81 Jahre alt, wird als Rittergutsbesitzer geführt, hier handelte es sich wohl um das Gut Sundern. Er heiratete  mit 40 Jahren 1827 die Wilhelmiene Hanebeck.

Heinrich I., Carl Christian, von ihm ist nur das Geburtsdatum, Dienstag, 13.Oktober 1778, in Sundern bekannt. Er war Justiz-Commissar. Er blieb unverheiratet.

Christiane, Geburts-und Sterbedatum unbekannt, in Sundern geboren, von ihr ist nur bekannt, daß sie am 1.7.1805 den späteren General  Freiherr Ludwig Johannes von Troll heiratete.

Henriette, auch hier ist nur bekannt, daß sie 1781 geboren ist.

Carl I. wurde am Montag, 1.September 1788 in Sundern geboren und verstarb am Samstag,3.Februar 1866 in Ruhrort mit 77 Jahren.  Er heiratete  Luise Wiesner. Carl I. war Kompagnon seines Bruders Friedrich Wilhelm in der Firma „F.W.Liebrecht“ in Ruhrort.

Luise, von der jüngsten Tochter existieren keinerlei Angaben über Geburts- und Sterbedaten, überliefert ist lediglich, daß sie mit Christian Moll aus Lüttringhausen verheiratet war.

Über Johann Anton HeinrichI. Liebrecht liegen, von allen frühen Vorfahren, die ausführlichsten Berichte vor. Als eines der wichtigstes Zeitdokumente haben wir eine Originalausgabe des kleinen Büchleins

Denkschrift der Jubelfeyer des sechzigsten Amts-Jubiläums und der Goldenen Hochzeit des Herrn Geheimen Kriegsraths, Zoll- und Ruhrschiffahrts-Direktors LIEBRECHT auf Sundern unweit Schwelm“

das im Jahre 1818, wohl vom Pfarrer Küpper, der auch die Einsegnung des Jubelpaares vornahm, zusammengestellt wurde. Das ledergebundene Original liegt im Haniel-Archiv Ruhrort, von ihm wurde 1996 ein Nachdruck in kleiner Auflege erstellt.

Aus der Biographischen Skizze dieser Denkschrift erfahren wir, daß Johann Christian Liebrecht (der Vater des Jubilars) ein „freies schriftsäßiges Gut“ besaß, das sein Großvater von dem General Stammer gekauft hatte.  Es ist hier auch von einem „bedeutenden Stiftsgut“ in Quedlinburg die Rede.

Diese Hinweise aus dem Jahr 1818 sind darum interessant, weil sie dokumentieren, daß auch die Angaben im Stammbaum über den Besitz eines Gutes in Quedlinburg oder Neinstedt (Neuenstädt) stimmen müssen, denn Joh.Anton Heinrich Liebrecht hätte ja sonst den Angaben in seiner Denkschrift widersprochen (èAuch vorheriges Kapitel über seinen Vater Johann Christian Liebrecht).

Über diese „Denkschrift“ hinaus ergab aber die Recherche in den verschiedenen Archiven hochinteressantes Material über diesen bedeutenden Vorfahren.

7_JAHL1

 

Am 15. Mai 1818 feierte der „Jubelgreis“ Joh. Anton Heinrich Liebrecht auf seinem Erbkotten Sundern bei Gevelsberg sein 60 jähriges Dienstjubiläum und am gleichen Tage mit seiner Frau Luise Goldene Hochzeit.

Zu diesem offensichtlich lange vorbereiteten Fest gingen vielfältigsten Gratulationen ein, Glückwünsche in Form von herzlich gehaltenen und oft langen Gedichten, bis hin zu Depeschen.
Die wohl beachtenswertesten Glückwünsche kamen von „seiner Majestät„ dem König FriedrichWilhelm von Preußen, sowie vom „Ihnen sehr wohlgeneigten Kronprinzen Friedrich Wilhelm“.

Aber auch die bürgerlichen Honoratioren übten sich in langen Gedichten, so z.B. die Kaufmannschaft zu Ruhrort. Natürlich waren die Familie, die Brüder des Jubilars, die Kinder und Enkel mit sehr schönen, oft „artigen“ Versen an diesem Jubeltag vertreten. Außerdem schickten alle wichtigen Institutionen der damaligen Zeit ihre Glückwünsche.

Die gesamte „Denkschrift der Jubelfeyer….“ ist mit großer Freude zu lesen und sie gibt auch ein wunderbares Bild in die damalige Kultur des miteinander Lebens in dieser interessanten vorindustriellen Zeit des Preußentums.

7_JAHL_brochure

Die kleine 54seitige „Denkschrift“  zum Jubelfest des Joh. Anton Heinrich Liebrecht wurde 1996 nachgedruckt und ist in einigen Exemplaren zum Preis von € 30,00 noch erhältlich.